Speichel – und dessen Rolle in der Prophylaxe
Der Speichel sorgt im Zusammenwirken mit Zähnen und Mundschleimhaut für das ökologische Gleichgewicht in der Mundhöhle.
Wichtige Bestandteile der Zähne, wie z.B. Kalzium, Phosphat sowie Fluoride sind in flüssiger Form im Speichel enthalten, und sorgen so für die Möglichkeit, täglich sogar mehrmals kleine Schäden am Zahnschmelz zu „reparieren“. Diese Schäden entstehen im Mund nach kohlehydrathaltigem Essen oder gesüßten Getränken, durch aggressive Bakteriensäuren, welche den Zahnschmelz angreifen.
- durch den Speichel können kurze Säure Angriffe kompensiert werden.
- bei häufigen oder lang andauernden Säure Angriffen, kann der Ph – Wert im Mund nicht regeneriert werden und bleibt dadurch im kritischen Bereich, also unter 5,5 ; die Mineralverluste sind nicht mehr kompensierbar.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Qualität als auch die Quantität des Speichels zu testen, um festzustellen, ob unser Speichel denn tatsächlich das ökologische Gleichgewicht der Mundhöhle aufrechterhalten kann. Mit Hilfe des Speichelfließratetests wird die Menge des Speichels gemessen, der innerhalb einer bestimmten Zeit produziert wird. Das Optimum wäre in etwa 1,0 ml Speichel pro Minute, was rund ½ Liter Speichelflüssigkeit pro Tag bedeutet. Wegen der verringerten Speichelproduktion während der Nacht sind süße Betthupferl nach dem abendlichem Zähneputzen besonders gefährlich, da die aggressiven Säuren sich ungestört, am Zahn klebend, bilden können. Durch das Kauen einer Parafinkugel, vor dem Test, kann der Speichelfluss angeregt werden, damit man die Speichelmenge messen kann. Mit Hilfe von Teststreifen kann der pH – Wert (p=Potenz, H=Säure),also sein Säuregehalt, ermittelt werden. Der neutrale Wert des Speichels liegt zwischen 6,0 und 7,5.
Jede Nahrungsaufnahme führt zu einem pH-Wert-Aufbau in der Zahn-Plaque und damit zu einem Säureangriff auf den Zahnschmelz.
Bei jüngeren Menschen kann es zu verminderter Speichelbildung z.B. durch Stress und / oder Nikotin kommen, während es bei älteren Menschen überwiegend Nebenwirkungen von Medikamenten sein können. So z.B.:
- Krampflösende Mittel
- Medikamente gegen Depressionen
- Antihistaminika bei Allergien
- Beruhigungsmittel
- Blutdrucksenkende Medikamente
- Harntreibende Arzneien
- Appetitzügler usw.
Bei häufiger Mundtrockenheit sollten Sie grundsätzlich Ihren Arzt oder Zahnarzt um Rat fragen.
Noch ein Tipp: Ein Kaugummi oder andere Speisen, die intensives Kauen erfordern, fördern die Speichelbildung, wenn Ihnen der Mund mal wieder zu trocken ist.