„Die Zahnmedizin ist die einzige medizinische Fachdisziplin, die es duldet, dass ein totes abgestorbenes Organ (wurzelbehandelter Zahn) im Körper bleiben darf.“
Prof . Dr. Marcel A. Wainwright
Wurzeltote Zähne & Biologische Zahnmedizin
Keine Körperregion in unserem Organismus kann so sehr mit Schwermetallen, Legierungen, giftigen Materialien, toten Körperorganen aus wurzelbehandelten Zähnen und Entzündungen durchsetzt sein, wie der Mund- und Kieferbereich.
„An jedem toten Zahn hängt ein kranker Mensch“!
Gesundheitliche Risiken durch wurzelbehandelte Zähne:
- Sowohl die chronisch entzündlichen Erkrankungen als auch sogenannte Autoimmunerkrankungen nehmen seit Jahrzehnten in allen Industrienationen stark zu – die Ursache ist häufig unklar.
- Ganzheitlich denkende / handelnde Zahnärzte und Ärzte sehen deutliche Verbesserungen dieser Krankheiten, wenn wurzelbehandelte Zähne und andere Störfelder in der Mundhöhle konsequent entfernt werden und das Immunsystem gestärkt wird.
- Pro Jahr werden in Deutschland zirka 8 Millionen Wurzelbehandlungen durchgeführt.
- Ist der Mund tatsächlich Spiegel für die Gesundheit?
- Woher kommt dieser Zusammenhang?
Die Antwort ist:
Pathogene Bakterien und giftige Abbauprodukte.
Wissenschaftliche Grundlagen:
Wie sind Zähne an der Entstehung chronischer Erkrankungen beteiligt? Wurzelkanalbehandelte Zähne sind
tote Zähne.
Auch die beste Mikro-Endodontie mit Hilfe eines OP-Mikroskopes und filigranster Fähigkeiten des Zahnarztes wird keine komplett bakteriendicht abgeschlossene Wurzel realisieren können.
Viele hunderte Seitenkanäle und die Endo-Paro Verbindung über die Dentintubuli bleiben bestehen.
Der abgestorbene Zahn, der einmal ein Organ mit eigener Nerv- und Blutversorgung war, verbleibt als toter Pfeiler in der Mundhöhle. Er wird durch unterschiedliche, teils unbekannte Spezies anaerober, pathogener Bakterien besiedelt, die das verbleibende organische Gewebe zersetzen und schädliche Stoffwechselprodukte (Toxine) absondern.
Welche Bakterien lauern im toten Zahn?
In einer Studie (Siqueira et al.) waren in allen endodontisch behandelten Zähnen Mikroorga-nismen nachweisbar, was den Verdacht einer chronischen Infektion nahelegt. Richardson et al. weisen 75 verschiedene Bakterienstämme in wurzelbehandelten Zähnen nach. Besonders häufig findet man in und um die toten Zähne enterococcus faecalis, capnocy-tophaga ochracea, fusobacterium nucleatum, leptotrichia buccalis, gemella morbillorum und porphyromonas gingivalis.
Vier dieser benannten Spezies befallen das Herz, drei das Nervensystem, zwei Nieren und Gehirn, eine die Kieferhöhle.
Toxine
Diese pathogenetischen Bakterien produzieren aus den Aminosäuren Cystein und Methionin als Nebenprodukte des anaeroben Stoffwechsels hochgiftige und potentiell krebserregende Schwefelwasserstoffverbin-dungen (Thioether / Mercaptan). Diese Toxine können durch irreversible Hemmung am aktiven Zentrum vieler lebenswichtiger körpereigener Enzyme zur Ursache vielfältiger System- und Organ-Erkrankungen werden. Die Hemmung wichtiger Enzyme in der Atmungskette von Mitochondrien wurde in vitro nachgewisen. Bei jedem Kauvorgang werden diese Bakterien und v.a. deren Toxine in das Lymphsystem des umliegenden Gewebes ab-gegeben. Von hier gelangen sie in die Blut-bahn (fokale Infektion) und in den gesamten Körper.
Immunantwort
Die vitale, gesunde Pulpa und damit das Immunsystem spielen bei der Abwehr dieser Keime eine entscheidende Rolle. Häufig entwickelt sich die durch die Besiedelung entstehende chronische Infektion zu einer chronischen Entzündung des umgebenden Knochens, das Immunsystem wird dauerhaft aktiviert. Die im Zuge der unspezifischen Immunreaktion aktivierten Makrophagen setzen sog. Entzündungsmediatoren (TNF-alpha, IL-1, Wachstumsfaktoren, Prostaglandine (PGE2) und Leukotriene) frei, die in der Blutbahn zirkulieren. Diese Entzündungsmediatoren begünstigen die Entwicklung oder Verschlechterung von chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen. Zusätzlich kommt es zur Stimulation von T-Lymphozyten, die ihrerseits TNF-beta produzieren, das auch im Verdacht steht chronische Entzündungen und Krebserkrankungen zu be-günstigen. TNF-beta erhöht nachweislich das Risiko an postmenopausalem Brustkrebs zu erkranken.
Dr. T. Rau von der Paracelsus Klinik konnte einen deutlichen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Zähnen nachweisen.
Bei über 96 % der Brustkrebspatienten fand er wurzelbehandelte Zähne an einem oder mehreren Zähnen des Magenmeridians, im Gegensatz zu 35 % bei gesunden Patienten.
Therapie
Sehr viele wurzelbehandelte Zähne weisen in irgendeiner Art eine Entzündung des umliegenden Gewebes auf.
Besonders gut ist dies auf dem DVT (dreidimensionales Röntgenbild) zu erkennen.
Die Zyste an der Wurzelspitze ist nichts anderes als eine Art Kapsel, die das Immunsystem selbst um dieses infizierte Areal bildet, um es vom restlichen Organismus abzuschirmen.
Besonders giftige Zähne ankylosieren (verwachsen) häufig auch mit dem umliegenden Knochen.
Der Stoffwechsel vor Ort wird stillgelegt – wie bei einer Art Gefängnis, mauert der Körper den Zahn ein. Die einzige Möglichkeit dieser chronischen Intoxikation zu entgehen, besteht darin die toten Zähne speziell zu entfernen. Das umliegende entzündete oder zystische Gewebe muss vollständig beseitigt werden. Weicher Knochen sollte rückstandslos auskürretiert werden. Darauf folgt die Desinfektion des Gewebes mit Ozon.
Diskussion:
Leider wird bis heute in der (Schul-) Zahnmedizin angezweifelt, ob tote Zähne den Organismus belasten können. Es hat sich sogar innerhalb der Zahnmedizin der Schwerpunkt Endodontologie formiert, der tote Zähne nach allen Regeln der modernen Technik behandelt. Jedoch verbleibt der Zahn als totes Organ im Kiefer. Falls der Zahn doch noch Beschwerden macht, wird häufig ein chirugischer Eingriff – die sogenannte Wurzelspitzenresektion – durchgeführt.
Bei diesem Vorgehen wird die „Entzündung“ zusammen mit der Wurzelspitze entfernt, indem durch den Kieferknochen gebohrt wird. da die „Entzündung“ jedoch der Versuch des Körpers ist, die Toxine einzukapseln, wird die Wurzelspitzenresektion das Problem nur verschlimmern, indem die Barriere entfernt wird, der tote Zahn jedoch als Verursacher bleibt.
Gesunder Zahn
Wurzelbehandelter, toter Zahn
Fazit:
Jeder tote Zahn weniger ist für unseren Organismus gesünder!
Nach über 100 Jahren Beobachtung hinsichtlich der Wurzelbehandlungen lässt sich aus-sagen, dass gesundheitliche Problem durch Bakterien, Endotoxine, Mercaptane, Thioäther, welche allesamt aus wurzelbehandelten Zähnen freigesetzt werden, möglich sind. Verantwortungsvolle Medizin müsste Beweise dafür liefern, dass wurzelbehandelte Zähne keinen negativen Einfluss auf unseren Organismus haben.
Im kleingedruckten Anhang finden Sie einen Teil der aktuellen wissenschaftlichen Studien-lage, die das Gegenteil belegt.
„Wir wissen, dass es Überwindung kostet, sich von einem eigenen – wenn auch toten – Zahn zu trennen ……..meistens ist es jedoch gesünder!“
Evidence indicates that major depression is accompanied by increased translocation of gut commensal Gram-negative bacteria (leaky gut) and consequent activation of oxidative and ni-trosative (O&NS) pathways. This present study examined the associations among chronic api-cal periodontitis (CAP), root canal endotoxin levels (lipopolysaccharides, LPS), O&NS pathways, depressive symptoms, and quality of life. Measurements included advanced oxida-tion protein products (AOPP), nitric oxide metabolites (NOx), lipid peroxides (LOOH), -sulfhydryl (SH) groups, total radical trapping antioxidant parameter (TRAP), and paraoxonase (PON)1 activity in participants with CAP, with and without depression, as well as healthy controls (no de-pression, no CAP). Root canal LPS levels were positively associated with CAP, clinical depres-sion, severity of depression (as measured with the Hamilton Depression Rating Scale (HDRS) and the Beck Depression Inventory) and O&NS biomarkers, especially NOx and TRAP. CAP-re-lated depression was accompanied by increased levels of NOx, LOOH, AOPP, and TRAP. In CAP participants, there was a strong correlation (r = 0.734, p < 0.001) between root canal LPS and the HDRS score. There were significant and positive associations between CAP or root canal endotoxin with the vegetative and physio-somatic symptoms of the HDRS as well as a significant inverse association between root canal endotoxin and quality of life with strong ef-fects on psychological, environmental, and social domains. It is concluded that increased root canal LPS accompanying CAP may cause depression and a lowered quality of life, which may be partly explained by activated O&NS pathways, especially NOx thereby enhancing hypernitro-sylation and thus neuroprogressive processes. Dental health and „leaky teeth“ may be intima-tely linked to the etiology and course of depression, while significantly impacting quality of life. KEYWORDS:
Antioxidants; Chronic apical periodontitis; Depression; Endotoxin; Inflammation; LPS; Oxidative and nitrosative stress
Auch diese Studie von 2018 stellt den Zusammenhang zwischen wurzelbehandelten Zähnen und systemischen Erkrankungen her:
DOI: 10.4172/2161-1122.1000476
Impact of Endodontically Treated Teeth on Systemic Diseases
Johann Lechner1* and Volker Von Baehr2
1Department of Integrative Dentistry, Grünwalder Str. 10A, 81547, München, Germany 2Department of Immunology and Allergology at the Institute for Medical Diagnostics in MVZ GbR, Nicolaistr 22, 12247, Berlin, Germany
*Corresponding AuthorJohann Lechner, Head of Clinic Integrative Dentistry Munich Gruenwal-der Str. 10A, 81547 Muenchen, Germany,
Received Date: Mar 05, 2018 / Accepted Date: Mar 23, 2018 / Published Date: Mar 31, 2018 Abstract
Background: This study compares the radiographic distribution of apical periodontitis (AP) in rootfilled and endodontically treated teeth among healthy controls and patients with systemic diseases; the incidence of AP was almost twice as high in the latter group.
Objective: The question arises as to whether the biogenic amines (mercaptan/thioether/hydro-gen sulfide) originating from endodontically treated teeth have systemic, subtoxic and immuno-logical effects. Method: In order to determine this, local hydrogen sulfide measurements of endodontically treated teeth were combined with the laboratory serum analyses of modified pro-teins to assess the relationship of these compounds with type IV immune reactions.
Results: It was found that 42.5% of the group with systemic diseases showed immunological disturbance as a result of root-filled teeth. Furthermore, the presence of AP was almost three times higher than in the control group (17.2% versus 5.9%, respectively).
Conclusion: In summary, the data demonstrates that local pathologies caused by endodontically treated teeth may increase immunological and systemic dysfunction. J.F. Siqueira, et. al., Polymerase chain reaction-based analysis of microorganisms
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